Heizkörper richtig planen und auslegen
Bei einer Heizungsmodernisierung wählen zahlreiche Hausbesitzer die Installation einer Brennwertheizung. Damit diese jedoch ihre maximale Effizienz entfalten kann, ist es entscheidend, dass die Heizflächen optimal auf das System abgestimmt sind. Falls die bestehenden Heizkörper lediglich durch hohe Vorlauftemperaturen für behagliche Wärme sorgen, ist es häufig erforderlich, neue Heizkörper zu installieren. In den kommenden Abschnitten erläutern wir die verschiedenen Arten von Heizkörpern und geben Anleitungen zur korrekten Planung neuer Heizkörper.
Inhalt im Überblick
Heizkörper erneuern? – Das sind mögliche Gründe!
Wenn die bestehenden Heizflächen schon etwas älter sind, kann dies oft zu einem verringerten Komfort und höheren Heizkosten führen. Ein exemplarisches Beispiel hierfür sind robuste Gussheizkörper, die häufig lange brauchen, um Wärme an den Raum abzugeben und mit niedrigen Systemtemperaturen, wie sie von modernen Brennwerttechnologien gefordert werden, nicht optimal funktionieren.
Der Austausch von Heizkörpern kann den Wohnkomfort steigern und die Heizkosten reduzieren. Neue Heizkörper verfügen in der Regel über eine verbesserte Bauform und sorgen selbst bei niedrigen Vorlauftemperaturen rasch für behaglich warme Räume. Es empfiehlt sich generell, Heizkörper zu erneuern, wenn:
- Durch Korrosion die alten Heizflächen beschädigt ist
- die alten Heizkörper aufgrund eines hohen Konvektionsanteils viel Staub aufwirbeln
- der Wärmebedarf im Haus aufgrund energetischer Sanierungsmaßnahmen gesunken ist
- eine neue Brennwertheizung oder Wärmepumpe installiert wird
Die Bauart für neue Heizkörper
Wenn Haus- oder Wohnungseigentümer einen Austausch der Heizkörper planen, stehen ihnen heutzutage verschiedene Arten zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem:
- Plattenheizkörper
- Röhrenheizkörper
- Konvektoren
Warum sind Plattenheizkörper so effizient und flexibel einsetzbar?
Plattenheizkörper zeichnen sich durch Effizienz und vielseitige Einsatzmöglichkeiten aus. Sie bestehen aus mindestens einer Platte und zugehörigen Konvektionsblechen. Durch das Strömen des Heizungswassers durch die Heizplatten wird Großteil der erzeugten Wärme in Form von Strahlung abgegeben. Diese Strahlung erreicht den Körper ähnlich wie die Wärme der Sonne, was von vielen Menschen als äußerst angenehm empfunden wird. Zusätzlich lassen sich neue Plattenheizkörper optisch nahezu perfekt in jeden Raum integrieren. Dies wird durch eine Vielzahl von Baugrößen sowie glatte oder profilierte Oberflächen ermöglicht. In der Regel werden sie aus Stahlblech gefertigt, es gibt jedoch auch Aluminiumheizkörper, die sich besonders durch ihr geringes Gewicht auszeichnen.
Plattenheizkörper sind kostengünstig und eignen sich als Niedertemperaturheizkörper, was sie ideal für den Einsatz mit energiesparenden Umweltheizungen wie Wärmepumpen macht. Wenn sie ab Werk mit einem Ventil ausgestattet sind, werden sie als Ventilheizkörper bezeichnet. Aufgrund ihrer kompakten Bauweise können die Konvektionsbleche jedoch schwierig zu reinigen sein, was sich durch Gerüche und aufgewirbelten Staub während des Heizbetriebs bemerkbar machen kann.
Röhrenheizkörper erweisen sich als optimale Lösung für Badezimmer
Charakteristisch für Röhrenheizkörper sind zahlreiche einzelne Elemente, die horizontal oder waagerecht angeordnet sind. Diese Elemente transportieren die Wärme sowohl durch Strahlung als auch Konvektion in den Raum und können heutzutage in vielen verschiedenen Größen und Formen hergestellt werden. Neben ihrer Verwendung als bekannte Badheizkörper eignen sich diese neuen Heizkörper auch als stilvolle Designelemente im Wohnraum oder als Raumteiler, die für angenehme Wärme sorgen. Im Vergleich zu Plattenheizkörpern benötigen Röhrenheizkörper jedoch oft höhere Vorlauftemperaturen, wodurch sie sich nicht immer optimal für die Kombination mit Brennwertheizungen oder Wärmepumpen eignen.
Röhrenheizkörper lassen sich leicht reinigen und zeichnen sich durch ihre besondere Bauform aus. Während sie sich beispielsweise für Allergiker oder klinisch reine Bereiche empfehlen, weisen sie im Vergleich zu Plattenheizkörpern eine geringere Effizienz auf.
Konvektoren gewährleisten eine zügige Erwärmung der Luft
Sie unterscheiden sich dabei erheblich von anderen Heizkörpertypen. In der Regel bestehen sie aus wärmeleitenden Lamellen, die um wasserführende Rohre angeordnet sind. Diese Lamellen übertragen die Wärme durch Konvektion an die Luft und sorgen somit rasch für steigende Raumtemperaturen. Aufgrund ihrer platzsparenden Bauweise, die auch eine Integration in den Boden ermöglicht, sind diese Geräte besonders leistungsstark und werden häufig durch ein Gebläse unterstützt. Das Gebläse zieht die Luft aus dem Raum, leitet sie über die Lamellen und ermöglicht so eine effiziente Wärmeübertragung.
Neue Konvektoren zeichnen sich durch ihre Kompaktheit und Platzersparnis aus und reagieren schnell auf sich ändernde Temperaturanforderungen. Aufgrund ihrer speziellen Bauform gestaltet sich jedoch die Reinigung dieser Heizkörper als anspruchsvoll. Zusätzlich sprechen die hohen Vorlauftemperaturen, die für eine ausreichende Heizleistung erforderlich sind, gegen den Einsatz von Konvektoren in Verbindung mit Wärmepumpen, Solarheizungen oder Brennwertanlagen.
Dimensionierung und Platzierung der Heizkörper
Bei der Planung neuer Heizflächen ist nicht nur die geeignete Größe entscheidend, sondern auch die optimale Platzierung im Haus oder in der Wohnung.
Baugrößen werden über die Heizlast und dem Temperaturniveau ermittelten
Unabhängig von der gewählten Heizkörperart müssen die Heizflächen die Wärmeverluste des Gebäudes ausgleichen. Informationen über die Höhe dieser Wärmeverluste lassen sich durch eine Professionellen Heizlastberechnung ermitteln, eine grobe Abschätzungen wird nicht empfohlen, dennoch hier einen Groben Richtwert für sie zur vorläufigen Einschätzung:
- 15 bis 50 W/m² für Gebäude, die nach 2000 gebaut wurden,
- 50 bis 75 W/m² für Gebäude aus den Jahren 1990 bis 2000,
- 75 bis 100 W/m²für Gebäude aus den Jahren 1980 bis 1990,
- 100 bis 150 W/m² für Gebäude aus den Jahren 1970 bis 1980,
- 150 bis 170 W/m²für Gebäude, die vor 1970 erbaut wurden.
Zusätzlich dazu wird eine Leistungsreserve von zehn bis 20 Prozent empfohlen, um sicherzustellen, dass die Raumtemperatur auch nach Heizpausen schnell wieder ansteigt.
Die Baugröße für neue Heizkörper hängt neben der Leistung auch von den Vor- und Rücklauftemperaturen im Haus ab. Im Allgemeinen gilt, dass die Leistung abnimmt, wenn die Systemtemperaturen niedriger sind.
Achtung: Die Richtwerte sind kein endgültig verlässlicher Faktor und können bei nachträglichen Sanierung Arbeiten stark schwanken. Wir empfehlen Ihnen daher dringend, unseren Service zu nutzen, sodass es später nicht zu Problemen kommt!
Klicken Sie auf den Link für mehr Informationen zur Heizlastberechnung gemäß DIN EN 12831 von Energie Innovative.
Wo platziert man Heizkörper am effektivsten
Idealerweise sollten Heizflächen in der Regel an der Außenwand platziert werden, und im besten Fall sogar unter Fensterflächen. Auf diese Weise gleichen sie niedrigere Oberflächentemperaturen aus und mindern Fallluftströmungen, die entstehen, wenn sich die Raumluft beispielsweise am Fenster abkühlt und unangenehme Zugluft verursacht. Zudem ist es wichtig sicherzustellen, dass die Heizflächen nicht blockiert oder verstellt werden, da nur so die abgegebene Wärme optimal im Raum verteilt werden kann. Ebenfalls von Bedeutung ist die korrekte Montage, weitere Informationen dazu finden Sie im Artikel „Heizkörperbefestigung: Stabil und sicher“.
Sind Fördermaßnahmen bei Heizkörper möglich?
Durch staatliche Fördermittel (BAFA) können die Kosten für Heizflächen erheblich gesenkt werden. Es gibt verschiedene Optionen zur Auswahl, darunter Zuschüsse oder steuerliche Vergünstigungen, die Sie in Verbindung mit einer Heizungsoptimierung oder einem Heizungstausch erhalten können. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude bietet aktuell BEG-Förderung (Einzelmaßnahmen) für den durchführen des hydraulischen Abgleiches an. Auch hierzu bieten wir einen Service an. Klicken Sie hier und profitieren Sie von unserem Angebot.