Wie lange hält Ihre Wärmepumpe? Entdecken Sie die wahre Lebensdauer Ihrer Umweltheizung!
Die Lebensdauer einer Wärmepumpe spielt eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung für oder gegen diesen modernen Wärmeerzeuger. Neben hoher Effizienz und niedrigen Heizkosten ist es für Verbraucher wichtig, die Technik langfristig nutzen zu können. In den folgenden Abschnitten erläutern wir, wie lange eine Wärmepumpe typischerweise hält und welche einfachen Maßnahmen Sie ergreifen können, um ihre Haltbarkeit zu verlängern.
Inhalt im Überblick
Lebensdauer der Wärmepumpe: Vorschriften und Praxiserfahrungen
Rund um die Haltbarkeit von Wärmepumpen gibt es viele Mythen. Kritiker weisen auf die Komplexität der Technik hin und gehen von zu kurzen Lebensdauern aus, während Befürworter oft übermäßig optimistische Zahlen nennen. Die Wahrheit liegt, wie so oft, in der Mitte. Die VDI 2067 geht beispielsweise von einer rechnerischen Lebensdauer von 20 Jahren aus. Dieser Wert wird in Wirtschaftlichkeitsberechnungen verwendet und spielt daher eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für oder gegen diese Technologie.
Planer und Fachhandwerker schätzen die Lebensdauer einer Wärmepumpe auf 15 bis 20 Jahre
Fachleute, die regelmäßig Wärmepumpen installieren und warten, gehen im Allgemeinen von einer Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren aus. Es gibt jedoch Ausnahmen: Einige Geräte versagen schon früher, während andere sogar 25 bis 30 Jahre problemlos funktionieren.
Die Bauart beeinflusst die Lebensdauer der Wärmepumpe erheblich.
Die tatsächliche Lebensdauer einer Wärmepumpe hängt maßgeblich von ihrer Bauart ab. Die oben genannten Werte beziehen sich hauptsächlich auf strombetriebene Heizsysteme. Werden jedoch Öl oder Gas verwendet, sinkt die rechnerische Lebensdauer der Wärmepumpe gemäß VDI 2067 auf maximal 15 Jahre.
Betrachtet man ausschließlich elektrische Wärmepumpensysteme, zeigen sich kaum Unterschiede in der Lebensdauer von Erdwärmepumpen, Wasserwärmepumpen und Luft-Wasser-Wärmepumpen. Dies liegt daran, dass die Heizung im Kern ähnlich funktioniert. Unterschiede bestehen lediglich in den Systemen zur Energiegewinnung, wie Tiefensonden, Flachkollektoren oder Luft-Wärmeübertrager. Mit einer Haltbarkeit von 20 bis 30 Jahren stellen auch im Erdreich verlegte PE-Rohre keinen begrenzenden Faktor für die Lebensdauer von Erdwärmepumpen dar.
Diese Faktoren bestimmen die Lebensdauer einer Wärmepumpe
Wenn eine Heizung vorzeitig ausfällt, liegt das selten an der Technologie selbst. Vielmehr sind individuelle Umstände oft der Grund für Defekte und Störungen. Ein Beispiel hierfür ist die Taktzahl, die angibt, wie oft der Kompressor ein- und ausschaltet. Je häufiger diese Lastwechsel auftreten, desto höher ist der Verschleiß. Auch die jährliche Betriebszeit der Wärmepumpe spielt eine entscheidende Rolle. Im Durchschnitt läuft eine Wärmepumpe etwa 2.000 bis 3.000 Stunden pro Jahr, abhängig von der Heizlast und dem individuellen Heizverhalten. Eine höhere Betriebszeit kann den Verschleiß erhöhen. Weitere Faktoren, die sich direkt auf die Lebensdauer auswirken können, sind:
- minderwertige Herstellungsqualität
- Umwelteinflüsse am Aufstellungsort
- Fehler bei der Installation der Technik
- Mängel in der Planung der Anlage
Darüber hinaus können in Einzelfällen auch Materialfehler in wichtigen Bauteilen die Lebensdauer einer Wärmepumpe verkürzen.
Ratgeber: Wie Sie die Lebensdauer Ihrer Umweltheizung verlängern
Hier sind Maßnahmen aufgeführt, um die größten Einflussfaktoren auf die Lebensdauer Ihrer Umweltheizung zu minimieren:
– Sorgfältige Planung der Heizungsanlage: Passen Sie die Dimensionierung der Heizung an die spezifische Gebäudeheizlast an, um Taktzyklen zu minimieren und einen schonenden Betrieb zu gewährleisten. Die Integration eines Speichers kann dabei von Vorteil sein. Für mehr Informationen hierzu schauen Sie doch auf unserem Artikel zur Heizlastberechnung vorbei.
- Auswahl hochwertiger Geräte: Entscheiden Sie sich für Geräte, die durch eine hochwertige Verarbeitung überzeugen. Orientieren Sie sich hierbei an unabhängigen Vergleichstests und Erfahrungsberichten.
- Professionelle Montage: Vermeiden Sie Installationsfehler durch die Beauftragung qualifizierter Fachhandwerker.
- Einhalten der Herstellervorgaben bei der Inbetriebnahme: Führen Sie die Inbetriebnahme gemäß den genauen Anweisungen des Herstellers durch, um mögliche Fehler und Überlastungen zu vermeiden.
- Regelmäßige Überprüfung der Betriebswerte: Kontrollieren Sie regelmäßig wichtige Betriebsparameter wie Temperaturen (Vorlauf, Rücklauf, Sole) und Druckwerte während des Betriebs. Korrigieren Sie Abweichungen umgehend mit fachkundiger Hilfe.
- Regelmäßige Wartung: Lassen Sie die Anlage regelmäßig von einem Fachhandwerker warten, idealerweise im ersten Jahr nach der Inbetriebnahme und dann gemäß den Empfehlungen des Herstellers alle zwei Jahre oder entsprechend den Wartungsintervallen.
Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Lebensdauer Ihrer Luftwärmepumpe, Erdwärmepumpe oder Wasserwärmepumpe signifikant zu verlängern.
Zeit für einen Austausch der Wärmepumpe: Wann ist es sinnvoll?
Nach 15 bis 20 Jahren im Einsatz gilt die Technik in der Regel als überholt und neue Entwicklungen haben zu einer höheren Geräteeffizienz geführt. Ist das der Fall, sollten Sie die Anlage austauschen, auch wenn die maximale Lebensdauer der Wärmepumpe noch nicht erreicht ist. Ob sich das lohnt, wissen Energieberater oder Fachhandwerker aus Ihrer Region. Diese erfassen die aktuellen Heizkosten und berechnen, wie viel ein vorzeitiger Austausch sparen kann.
Hinweis: Beim Austausch einer alten Umweltheizung durch eine neue erhalten Sie eine Förderung für die Wärmepumpe. Diese umfasst Zuschüsse von 30 bis 55 Prozent, zinsgünstige Darlehen und steuerliche Vergünstigungen.