KfW 55 Haus: Ihre Chance auf nachhaltiges Wohnen und attraktive Förderungen!
Das KfW-Effizienzhaus 55, früher als KfW 55 Haus bekannt, zeichnet sich durch einen besonders hohen energetischen Standard aus und benötigt nur minimal Energie. Mit der Aktualisierung des Gebäudeenergiegesetzes wird es zum neuen Standard für Neubauten in Deutschland. Während der Staat den Bau solcher Häuser früher umfassend förderte, beschränkt sich die finanzielle Unterstützung heutzutage auf Sanierungsprojekte. Wir erläutern die Merkmale eines KfW-Effizienzhauses 55 und informieren über die Fördermöglichkeiten im Jahr 2024.
Inhalt im Überblick
- Wie genau definiert sich ein „KFW 55 Haus“?
- KfW setzt neue Maßstäbe für Effizienzhäuser
- Dies Anforderungen für ein KFW Haus 55 sind notwendig
- Primärenergiebedarf: Diese Anforderungen gibt es im KFW 55 Haus
- Transmissionswärmeverlust: Diese Anforderungen gibt es im KFW 55 Haus
- Beispiele für ein KfW-Effizienzhaus 55: Inspiration für energieeffizientes Bauen
- Energieberater stehen bei der Planung und Realisierung zur Seite.
- KfW 55: Unterstützung für energieeffiziente Bauvorhaben
Wie genau definiert sich ein „KFW 55 Haus“?
Das KfW-Effizienzhaus 55 ist ein Gebäude, das durch seinen besonders niedrigen Energieverbrauch besticht. Seit 2023 gilt es quasi als neuer Standard für Neubauten in Deutschland und bietet im Sanierungsbereich attraktive Fördermöglichkeiten. Im Vergleich zum gesetzlichen Neubaustandard ist das KfW 55 Haus um 45 Prozent energieeffizienter und benötigt nur 55 Prozent der Energie eines vergleichbaren GEG-Neubaus.
KfW setzt neue Maßstäbe für Effizienzhäuser
Seit Einführung der Bundesförderung für effiziente Gebäude für Wohngebäude (BEG WG) am 01. Juli 2021 haben sich die Förderkonditionen verbessert. Neben dem KfW-Effizienzhaus 55 definiert die KfW auch weitere Standards für Neubauten und Sanierungen. Die Zahl am Ende der Bezeichnung gibt den Energieverbrauch im Vergleich zum GEG-Referenzgebäude an. Beispielsweise benötigt ein:
- KfW-Effizienzhaus 85 nur 85 Prozent der Energie eines GEG-Neubaus (Referenzgebäude)
- KfW-Effizienzhaus 70 nur 70 Prozent der Energie eines GEG-Neubaus (Referenzgebäude)
- KfW-Effizienzhaus 55 nur 55 Prozent der Energie eines GEG-Neubaus (Referenzgebäude)
- KfW-Effizienzhaus 40 nur 40 Prozent der Energie eines GEG-Neubaus (Referenzgebäude)
Für Sanierungen bietet die KfW Fördermittel für die Effizienzhaus-Standards Denkmal, 85, 70, 55 und 40. Bei Neubauten gab es ursprünglich Fördermittel für die Effizienzhaus-Stufen 55 und 40. Die Förderung für neue Gebäude nach dem EH-55-Standard wurde jedoch inzwischen eingestellt, sodass sich die Neubauförderung nun am EH-40-Standard orientiert, der zudem strenge Anforderungen an den CO2-Ausstoß stellt.
Dies Anforderungen für ein KFW Haus 55 sind notwendig
Ein KfW 55 Haus ist mit strengen Anforderungen verbunden, die sowohl bei der Sanierung als auch beim Neubau erfüllt werden müssen. Bei einer Sanierung beziehen sich diese Anforderungen auf den Primärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust. Im Neubau sind die primärenergetischen Anforderungen des KfW-55-Hauses seit 2023 der Standard.
Primärenergiebedarf: Diese Anforderungen gibt es im KFW 55 Haus
Der Primärenergiebedarf eines Gebäudes gibt an, wie viel Energie insgesamt benötigt wird, einschließlich der Verluste durch das Gebäude selbst sowie durch Heizung und Warmwasserbereitung. Für ein KfW Effizienzhaus 55 muss dieser Bedarf 45 Prozent unter dem eines GEG-Neubaus (Referenzgebäude nach GEG vom 20. Juli 2022) liegen.
Experten berechnen diesen Kennwert, indem sie den Endenergiebedarf des Gebäudes mit einem spezifischen Faktor multiplizieren. Dieser Faktor variiert je nach den eingesetzten Energieträgern und ist günstiger, wenn regenerative Energien genutzt werden. Die Einhaltung der Anforderungen kann durch eine gute Gebäudedämmung (geringer Energiebedarf) und den Einsatz umweltschonender Heizsysteme (niedriger Primärenergiefaktor) erreicht werden.
Die genaue Berechnung der energetischen Kennwerte des Referenzgebäudes (QP,REF; H’T,REF) erfolgt gemäß Anlage 1 des GEG in Verbindung mit DIN V 18599 durch einen zugelassenen Energieberater.
Transmissionswärmeverlust: Diese Anforderungen gibt es im KFW 55 Haus
Zusätzlich dazu, ein KfW 55 Haus erfordert auch eine signifikante Reduktion des Transmissionswärmeverlusts. Dieser Wert beschreibt den Verlust von Wärme über die Hüllflächen eines Gebäudes.
Für ein KfW-Effizienzhaus 55 muss der Transmissionswärmeverlust 30 Prozent unter dem eines GEG-Neubaus (Referenzgebäude nach GEG vom 20. Juli 2022) liegen. Die Erfüllung dieser Anforderungen erfordert eine effiziente Wärmedämmung, einschließlich energieeffizienter Fenster sowie einer wirksamen Dach- und Fassadendämmung. Wenn Sie mehr Informationen bezüglich Heizlastberechnung oder die dafür benötigten U-Werten suchen, schauen Sie gerne auf den von uns geschrieben Artikel vorbei.
Beispiele für ein KfW-Effizienzhaus 55: Inspiration für energieeffizientes Bauen
Ein KfW 55 Haus erreicht man optimal durch eine effiziente Wärmedämmung und eine regenerative Heizung. Bezüglich der Heizung bieten sich verschiedene Optionen an:
- Holzheizung (Pelletkessel oder Holzvergaserkessel)
- Wärmepumpe (Erdwärme, Wasser oder Luft)
- Solaranlage zur Warmwasserbereitung
Zusätzlich sind Fenster mit Wärmeschutzverglasung, eine Außenwanddämmung von etwa 18 Zentimetern und eine Dachdämmung von etwa 24 Zentimetern erforderlich. Für Neubauten schätzen Experten die Kosten für ein KfW 55 Haus auf 2.500 bis 3.500 Euro pro Quadratmeter. Diese können je nach individuellen Vorlieben variieren. Bei einer Sanierung zum KfW 55 Haus können die Kosten pro Quadratmeter nicht pauschal angegeben werden, da sie stark vom energetischen Zustand vor der Sanierung zum KfW Effizienzhaus 55 abhängen.
Energieberater stehen bei der Planung und Realisierung zur Seite.
Wenn Interesse an einem energieeffizienten Gebäude besteht, ist die Einbeziehung eines unabhängigen Energieberaters in die Planung entscheidend. Diese Experten entwickeln Maßnahmen, um die wirtschaftlichen Anforderungen eines KfW 55 Hauses zu erfüllen. Sie unterstützen den gesamten Planungsprozess und gewährleisten eine fehlerfreie Umsetzung. Darüber hinaus sind Energieberater erforderlich, um die Förderung für ein KfW Effizienzhaus 55 zu beantragen.
KfW 55: Unterstützung für energieeffiziente Bauvorhaben
Bei Sanierungen auf den Effizienzstandard KfW 55 profitieren Hausbesitzer von großzügigen staatlichen Fördermitteln. Im Rahmen des Programms 261/262 werden zinsgünstige Darlehen von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit angeboten, ergänzt durch Tilgungszuschüsse von bis zu 40 Prozent. Diese setzen sich aus einer Basisförderung sowie verschiedenen Bonus-Angeboten zusammen:
- 15 Prozent Basisförderung für das KfW-55-Haus (Darlehensbetrag 120.000 Euro pro Wohneinheit)
- 5 Prozent Bonusförderung für das Erreichen der EE-Klasse (mindestens 55 Prozent erneuerbare Energien; Darlehensbetrag 150.000 Euro pro Wohneinheit; nicht mit NH-Klasse kombinierbar)
- 5 Prozent Bonusförderung für das Erreichen der NH-Klasse (Einsatz nachhaltiger Bauprodukte; Darlehensbetrag 150.000 Euro pro Wohneinheit; nicht mit EE-Klasse kombinierbar)
- 10 Prozent Bonusförderung für Worst Performing Buildings (WPB; Sanierung eines Gebäudes der Energieeffizienzklasse H oder Baujahr bis 1957 ohne nennenswerte Sanierungsarbeiten)
- 15 Prozent Bonusförderung für serielles Sanieren (SerSan-Bonus; Sanierung mit vorgefertigten Bauelementen)
WPB- und SerSan-Bonus können mit der EE- und/oder der NH-Klasse kombiniert werden. Bei gleichzeitiger Inanspruchnahme von WPB- und SerSan-Bonus erhöht sich der Förderbonus auf 20 Prozent. Insgesamt beträgt die maximale Förderung somit 40 Prozent (15 Prozent Basis + 5 Prozent EE-Klasse oder 5 Prozent NH-Klasse + 20 Prozent für WPB- und SerSan-Bonus), was einem Tilgungszuschuss von 18.000 bis 60.000 Euro pro Wohneinheit entspricht.
Hinweis: Die Fördermittel vor Beginn der Maßnahme gemeinsam mit einem Energieberater zu beantragen. Dies kann über die eigene Hausbank oder ein anderes Kreditinstitut erfolgen.